Kommentar von Prof. Dr. Norbert Wieselhuber, Managing Partner, Dr. Wieselhuber & Partner GmbH
Prof. Dr. Norbert Wieselhuber
Managing Partner
Das Unternehmen 20XX – ein Leitstand in der Führungsetage, Managementtechnokraten, automatisierte Steuerungssysteme, lernende Analyse und Entscheidungsalgorithmen, Entmenschlichung, etc. Clean, cool, effektiv, effizient – der Mensch mit all seinen Stärken, Schwächen, Emotionen ist endlich überwunden und steht der „funktionierenden Welt“ nicht mehr im Weg. Science Fiction, Utopie, beängstigendes Zukunftsszenario oder sich Schritt für Schritt anbahnende Unternehmenswirklichkeit? Realität und Notwendigkeit: Das Management als Unternehmens- und Zukunftsgestalter muss Künstliche Intelligenz (KI) als Mittel zum Zweck aktiv nutzen. Zweifelsohne wird die nahe und ferne Zukunft von den Möglichkeiten der KI stark beeinflusst und verändert werden.
Das „fahrerlose Unternehmen“ kann und wird es durch KI bei Routine-Entscheidungen und operativen Prozessen geben. Effektivität, Effizienz, Schnelligkeit, Fehlerquote, etc. werden durch Einsatz von (KI) positiv beeinflusst. Die operativen Risiken werden reduziert und der Ressourcen-Einsatz optimiert. Es werden „operative Spitzenunternehmen“ entstehen. Diese Entwicklung betrifft die unmittelbare Unternehmens-Gegenwart, aber ist keinesfalls eine Garantie für eine erfolgreiche Zukunft. Könnte es sein, dass irgendwann alle Unternehmen, alle Prozesse und ggf. auch alle Produkte „künstlich intelligent gemacht wurden“ und keine Unterschiede mehr erkennbar sind? Das „fahrerlose Unternehmen“ fährt energieeffizient, störungsfrei und hält Kurs; das war es dann?!
„Fahrerlos“ bedeutet nicht „führerlos“, auch wenn möglicherweise in Zukunft sogar Kurs, Tempo, Intensität, Risiko durch KI-Systeme vorgegeben werden können. Nachhaltig erfolgreiche Unternehmen zeichnen sich u.a. auch durch Vision, Kreativität, Spontaneität, Commitment, Mut, Leidenschaft , Empathie aus. Diese Funktionen kann keine KI erfüllen. Sollte es allerdings soweit kommen, dass attraktive und erfolgreiche Unternehmen ohne soft-facts, ohne Unternehmer auskommen, dann könnte aus einem „fahrerlosen ein führungsloses Unternehmen“ werden.
Last but not least lässt sich über den Begriff und die Ausprägungen der Intelligenz trefflich diskutieren. Negiert man die Phänomene emotionale und soziale Intelligenz und reduziert die Wirkung der Intelligenz auf die rationale, funktionale, messbare Intelligenz, dann hat man sich ein Intelligenz-Modell zurechtgelegt, das nicht der Wirklichkeit, aber ggf. dem Wunsch von Technokraten entspricht. Meines Erachtens sind emotionale, soziale und rationale, funktionale „Intelligenzen“ in eine Balance zu bringen und zu halten, die den Fortschritt der Menschen und ein menschliches Dasein bewirken. Damit KI einen Beitrag zur Unternehmensentwicklung liefern kann, muss seitens des Management ein klares Zukunftsbild für das eigene Unternehmen entwickelt werden. Aus der Kenntnis der KI-Möglichkeiten und der Unternehmensstrategie lassen sich Einsatzfelder, Effekte und Wirkungen von KI unternehmens- und geschäftsspezifisch ermitteln. Systematik und Kreativität (Phantasie) sind hier gleichwertig von Bedeutung.
Durch KI kann es zu einer Befreiung von Routineentscheidungen, zur autonomen Optimierung von Standard-Prozessen kommen. Dies führt zu mehr Freiheit für Denken, Kreativität, etc. – und damit zu intellektueller und kreativer Überlegenheit. Rolle, Profil und Anspruch der Führungskräfte müssen sich demnach in einer „KI-Welt“ ändern.
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Das „fahrerlose“ Unternehmen
Das „fahrerlose Unternehmen“ kann und wird es durch KI bei Routine-Entscheidungen und operativen Prozessen geben. Effektivität, Effizienz, Schnelligkeit, Fehlerquote, etc. werden durch Einsatz von (KI) positiv beeinflusst. Die operativen Risiken werden reduziert und der Ressourcen-Einsatz optimiert. Es werden „operative Spitzenunternehmen“ entstehen. Diese Entwicklung betrifft die unmittelbare Unternehmens-Gegenwart, aber ist keinesfalls eine Garantie für eine erfolgreiche Zukunft. Könnte es sein, dass irgendwann alle Unternehmen, alle Prozesse und ggf. auch alle Produkte „künstlich intelligent gemacht wurden“ und keine Unterschiede mehr erkennbar sind? Das „fahrerlose Unternehmen“ fährt energieeffizient, störungsfrei und hält Kurs; das war es dann?!
„Fahrerlos“ bedeutet nicht „führerlos“, auch wenn möglicherweise in Zukunft sogar Kurs, Tempo, Intensität, Risiko durch KI-Systeme vorgegeben werden können. Nachhaltig erfolgreiche Unternehmen zeichnen sich u.a. auch durch Vision, Kreativität, Spontaneität, Commitment, Mut, Leidenschaft , Empathie aus. Diese Funktionen kann keine KI erfüllen. Sollte es allerdings soweit kommen, dass attraktive und erfolgreiche Unternehmen ohne soft-facts, ohne Unternehmer auskommen, dann könnte aus einem „fahrerlosen ein führungsloses Unternehmen“ werden.
Last but not least lässt sich über den Begriff und die Ausprägungen der Intelligenz trefflich diskutieren. Negiert man die Phänomene emotionale und soziale Intelligenz und reduziert die Wirkung der Intelligenz auf die rationale, funktionale, messbare Intelligenz, dann hat man sich ein Intelligenz-Modell zurechtgelegt, das nicht der Wirklichkeit, aber ggf. dem Wunsch von Technokraten entspricht. Meines Erachtens sind emotionale, soziale und rationale, funktionale „Intelligenzen“ in eine Balance zu bringen und zu halten, die den Fortschritt der Menschen und ein menschliches Dasein bewirken. Damit KI einen Beitrag zur Unternehmensentwicklung liefern kann, muss seitens des Management ein klares Zukunftsbild für das eigene Unternehmen entwickelt werden. Aus der Kenntnis der KI-Möglichkeiten und der Unternehmensstrategie lassen sich Einsatzfelder, Effekte und Wirkungen von KI unternehmens- und geschäftsspezifisch ermitteln. Systematik und Kreativität (Phantasie) sind hier gleichwertig von Bedeutung.
Durch KI kann es zu einer Befreiung von Routineentscheidungen, zur autonomen Optimierung von Standard-Prozessen kommen. Dies führt zu mehr Freiheit für Denken, Kreativität, etc. – und damit zu intellektueller und kreativer Überlegenheit. Rolle, Profil und Anspruch der Führungskräfte müssen sich demnach in einer „KI-Welt“ ändern.