In der Finanzierungslandschaft und Bankenwelt geht’s bunt zu in diesen Tagen. Banking scheint plötzlich so simpel wie nie zuvor. Für Privatkunden schießen neue Angebote und Finanzierungsprodukte wie Pilze aus dem Boden. Und für Small Caps heißt es heute: Kredite einfach online beantragen. Mit Ratingprozedur aber ohne Sicherheiten - ein Traum! Für Large Caps nicht denkbar? Mitnichten. Nachfragedruck baut sich auf, mittelfristig scheint alles möglich.
Neue Anbieter nutzen Marktnischen Fakt ist: Banken werden durch die prozesslastige Geschäftsmechanik immer träger. Neue Finanzierungsangebote können nur mit hohen Anstrengungen an den Mann gebracht werden, denn selbst in ertragsstarken Nischen sind die Vorhaltekosten dafür zu hoch. Die FinTech-Landschaft hingegen floriert insbesondere bei skalierbaren Geschäften, begünstigt durch global verfügbares, liquides Geld. Datengetriebene Geschäftsmodelle am Front- und Backend machen den Kunden zum Dreh- und Angelpunkt: Disruptive Technologien wie Blockchain haben revolutionäres Potenzial, „Smart Contracts“ sind auf dem Vormarsch und klassische Banken spielen in der weltweit wachsenden „unbankend“ Gemeinschaft keine Rolle mehr.
Regulatorischer Gegenwind? Deutsche Unternehmen – insbesondere Familienunternehmen – finanzieren sich im weltweiten Vergleich mit hohen Fremdkapitalanteilen. Und europäische Banken? Sie verfügen über einen Fremdkapitalanteil-Anteil von bis zu 95 %! Auf Grund dieses hohen Fremdkapitalanteils in der Finanzierungskette begrüßen sowohl Bundesregierung als auch BAFIN alle Finanzierungspartner, die zwar Fremdkapital vergeben, aber mit 100% Eigenkapital refinanziert sind. Der Prozess zur Implementierung von Basel IV wird entsprechend abgebremst und FinTechs sowie bankenunabhängige Finanzierungen bekommen Rückenwind – nicht Gegenwind.
Neue Geschäftsmodelle machen die Welt bunter Sobald die „spitzen“ Geschäftsmodelle der FinTechs gezeigt haben, dass sie skalierbar und tragfähig sind, werden Investoren mehr Geld zur Verfügung stellen. Neue Marktsegmente werden besetzt: Wer heute mit Small Caps arbeitet, wird sich morgen Large Caps vornehmen. Wer heute Betriebsmittel finanziert, wird morgen andere Finanzierungsanlässe suchen. In einer Phase des Experimentierens werden wir Markteintritte von „Branchenneuligen“ wie Telekommunikationsunternehmen erleben, die datengeriebene Geschäftsmodelle lieben und bisher überhaupt nichts mit Banking zu tun hatten.
Die Konsequenz für Banken und Unternehmen? Ein über 150 Jahre gelebtes Bankengeschäftsmodell muss sich neu erfinden. Kostensenkungen allein werden nicht ausreichen, um den Kopf über Wasser zu halten. Die Maxime der Banker muss künftig lauten: „Kooperation“. Mit neuen Playern, mit branchenfremden, die völlig neue Spielregeln aufstellen. Und Unternehmen? Bei aller Freude über den Strauß an Finanzierungslösungen dürfen sie nicht in kopflose Euphorie verfallen. Entscheidend ist, dass trotz des großen Angebotsspektrums die Finanzierung mit dem eigenen Geschäftsmodell kompatibel sein muss. Schließlich haben all die neuen Finanzierungsmodelle eins gemein: Sie kennen bis heute keine Krisenphase. Wenn sie aber kommt, ist fraglich, ob die bunte Kreditwelt auch weiterhin so schön bleibt.
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Schöne bunte Kreditwelt – oder?
Neue Anbieter nutzen Marktnischen
Fakt ist: Banken werden durch die prozesslastige Geschäftsmechanik immer träger. Neue Finanzierungsangebote können nur mit hohen Anstrengungen an den Mann gebracht werden, denn selbst in ertragsstarken Nischen sind die Vorhaltekosten dafür zu hoch. Die FinTech-Landschaft hingegen floriert insbesondere bei skalierbaren Geschäften, begünstigt durch global verfügbares, liquides Geld. Datengetriebene Geschäftsmodelle am Front- und Backend machen den Kunden zum Dreh- und Angelpunkt: Disruptive Technologien wie Blockchain haben revolutionäres Potenzial, „Smart Contracts“ sind auf dem Vormarsch und klassische Banken spielen in der weltweit wachsenden „unbankend“ Gemeinschaft keine Rolle mehr.
Regulatorischer Gegenwind?
Deutsche Unternehmen – insbesondere Familienunternehmen – finanzieren sich im weltweiten Vergleich mit hohen Fremdkapitalanteilen. Und europäische Banken? Sie verfügen über einen Fremdkapitalanteil-Anteil von bis zu 95 %! Auf Grund dieses hohen Fremdkapitalanteils in der Finanzierungskette begrüßen sowohl Bundesregierung als auch BAFIN alle Finanzierungspartner, die zwar Fremdkapital vergeben, aber mit 100% Eigenkapital refinanziert sind. Der Prozess zur Implementierung von Basel IV wird entsprechend abgebremst und FinTechs sowie bankenunabhängige Finanzierungen bekommen Rückenwind – nicht Gegenwind.
Neue Geschäftsmodelle machen die Welt bunter
Sobald die „spitzen“ Geschäftsmodelle der FinTechs gezeigt haben, dass sie skalierbar und tragfähig sind, werden Investoren mehr Geld zur Verfügung stellen. Neue Marktsegmente werden besetzt: Wer heute mit Small Caps arbeitet, wird sich morgen Large Caps vornehmen. Wer heute Betriebsmittel finanziert, wird morgen andere Finanzierungsanlässe suchen. In einer Phase des Experimentierens werden wir Markteintritte von „Branchenneuligen“ wie Telekommunikationsunternehmen erleben, die datengeriebene Geschäftsmodelle lieben und bisher überhaupt nichts mit Banking zu tun hatten.
Die Konsequenz für Banken und Unternehmen?
Ein über 150 Jahre gelebtes Bankengeschäftsmodell muss sich neu erfinden. Kostensenkungen allein werden nicht ausreichen, um den Kopf über Wasser zu halten. Die Maxime der Banker muss künftig lauten: „Kooperation“. Mit neuen Playern, mit branchenfremden, die völlig neue Spielregeln aufstellen. Und Unternehmen? Bei aller Freude über den Strauß an Finanzierungslösungen dürfen sie nicht in kopflose Euphorie verfallen. Entscheidend ist, dass trotz des großen Angebotsspektrums die Finanzierung mit dem eigenen Geschäftsmodell kompatibel sein muss. Schließlich haben all die neuen Finanzierungsmodelle eins gemein: Sie kennen bis heute keine Krisenphase. Wenn sie aber kommt, ist fraglich, ob die bunte Kreditwelt auch weiterhin so schön bleibt.