Kommentar von Lars Richter, Partner der Dr. Wieselhuber & Partner GmbH
Der Bankensektor in den Vereinigten Staaten hat sich nach der Finanzmarktkrise erholt - beispielsweise vermelden J.P. Morgan Chase aber auch Mitbewerber wie die Citigroup, erhebliche Gewinne. Und in Europa? Hier herrscht Tristesse, selbst alte Größen wie die Deutsche Bank stecken in massiven Turbulenzen, zur eigenen Restrukturierung werden tausende Stellen gestrichen. Die Ursachen?
Zum einen stellt die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB zur Förderung des Wirtschaftswachstums das Geschäftsmodell der Banken in Teilen gänzlich in Frage. Die gesamte Bankenlandschaft kann im abgestammten Kreditgeschäft angesichts der Niedrigstzinssätze kein Geld mehr verdienen - da hilft auch steigende Kreditnachfrage nicht. Zum anderen tummeln sich neue Player auf den Markt. Seit Mai 2015 ist durch den Erlass der BaFin auch die direkte Kreditvergabe von Direct Lending Fonds an Unternehmen möglich. Die Zinssätze, die hier realisiert werden können, erzeugen Neid und Ohnmacht in der traditionellen Finanzierungswelt. Neid, weil diese Zinssätze unerreichbar sind; Ohnmacht, da die zugrundeliegenden Kreditgeschäfte auf Grund der veränderten Regularien gar nicht abgeschlossen werden können. So sind zum Beispiel die Anforderungen hinsichtlich der Eigenkapitalhinterlegung für Banken nicht erfüllbar oder das Kreditgeschäft auf Grund eingeschränkter Handlungsspielräume schlichtweg wirtschaftlich uninteressant. Eine bessere Eigenkapitalausstattung von Banken macht deshalb uneingeschränkt Sinn!
Die Auswirkungen eines neuen, regulatorischen Umfeldes (u.a. Basel IV) sind explizit im Bereich der Unternehmenssanierung zu beobachten: Mehr denn je gilt es, die Verschuldung in einem möglichst kurzen Zeitraum zu senken. Investitionen in die Zukunftsfähigkeit, auch wenn sie essentiell für den späteren nachhaltigen Erfolg des sanierten Unternehmens am Markt sind, müssen hinten anstehen. Klar ist: Im ersten Schritt zählt alleine, EBITDA und Verschuldung kurzfristig wieder in ein adäquates Verhältnis zueinander zu bringen den Sanierungszeitraum dabei so kurz wie möglich zu halten – trotz aller regulatorischer Wirbel.
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Sanierungspraxis: Regularien sorgen für Wirbel
Zum einen stellt die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB zur Förderung des Wirtschaftswachstums das Geschäftsmodell der Banken in Teilen gänzlich in Frage. Die gesamte Bankenlandschaft kann im abgestammten Kreditgeschäft angesichts der Niedrigstzinssätze kein Geld mehr verdienen - da hilft auch steigende Kreditnachfrage nicht. Zum anderen tummeln sich neue Player auf den Markt. Seit Mai 2015 ist durch den Erlass der BaFin auch die direkte Kreditvergabe von Direct Lending Fonds an Unternehmen möglich. Die Zinssätze, die hier realisiert werden können, erzeugen Neid und Ohnmacht in der traditionellen Finanzierungswelt. Neid, weil diese Zinssätze unerreichbar sind; Ohnmacht, da die zugrundeliegenden Kreditgeschäfte auf Grund der veränderten Regularien gar nicht abgeschlossen werden können. So sind zum Beispiel die Anforderungen hinsichtlich der Eigenkapitalhinterlegung für Banken nicht erfüllbar oder das Kreditgeschäft auf Grund eingeschränkter Handlungsspielräume schlichtweg wirtschaftlich uninteressant. Eine bessere Eigenkapitalausstattung von Banken macht deshalb uneingeschränkt Sinn!
Die Auswirkungen eines neuen, regulatorischen Umfeldes (u.a. Basel IV) sind explizit im Bereich der Unternehmenssanierung zu beobachten: Mehr denn je gilt es, die Verschuldung in einem möglichst kurzen Zeitraum zu senken. Investitionen in die Zukunftsfähigkeit, auch wenn sie essentiell für den späteren nachhaltigen Erfolg des sanierten Unternehmens am Markt sind, müssen hinten anstehen. Klar ist: Im ersten Schritt zählt alleine, EBITDA und Verschuldung kurzfristig wieder in ein adäquates Verhältnis zueinander zu bringen den Sanierungszeitraum dabei so kurz wie möglich zu halten – trotz aller regulatorischer Wirbel.