Medizintechnik digital: Vorne dran oder nur dabei?
Kommentar von Dr. Frank Seeger, Mitglied der Geschäftsleitung bei Dr. Wieselhuber & Partner
Dr. Frank Seeger
Mitglied der Geschäftsleitung
Die MEDICA 2017 rückt näher. Und mit ihr die Frage, wie es um die Digitalisierung in einer mittelständisch geprägten, überdurchschnittlich innovativen und nach wie vor stark wachsenden Branche steht. Zunächst einmal: Noch vor einem Jahr waren nur 41% der MedTech-Unternehmen der Meinung, von der Digitalisierung auf der Dienstleistungs- und Produktseite überhaupt betroffen zu sein und erwarteten die größten Veränderungen lediglich bei medizinischen Apps und elektronischen Beschaffungsmaßnahmen (Herbstumfrage BVMed 2016).
Ganz klar: Digitalisierte Medizintechnik kommt in Deutschland nur langsam an! Viele Unternehmen scheinen sich zu sehr auf das gewohnte Wachstum jenseits der digitalen Trends zu verlassen und blicken möglicherweise nicht ausreichend in die Zukunft. Denn die Digitalisierung ist ja bereits in den Alltag vorgedrungen und wird bei der intelligenten Verknüpfung von Daten deutlich sichtbar. Immer mehr Menschen nutzen Smartphones, Wearables und in naher Zukunft möglicherweise implantierte Biosensoren, um Blutdruck, Puls und Blutzuckerspiegel kontinuierlich zu messen und die gewonnenen Daten an Arztpraxen und Krankenhäuser in Echtzeit zu übertragen. Was nicht direkt sichtbar ist, aber dennoch passiert: Medizintechnische Geräte für Diagnose, Bildgebung und Therapie tauschen Daten zur Wartung mit ihren Herstellern aus, sind verbunden mit den IT-Systemen der Krankenhäuser und nicht zuletzt mit Mobilgeräten der Patienten, deren Therapie online angepasst wird.
Schon stellt sich die Frage nach Big Data Zentren. Das Deutsche Netzwerk für Bioinformatik befasst sich jedenfalls bereits mit dem Handling von großen Mengen an Gesundheitsdaten in Forschung und Gesundheitsversorgung und stellt vielversprechende, leistungsfähige Werkzeuge für die gesamte Wissenschaftsgemeinschaft bereit.
Unstrittig ist, dass digitale Technologien in der Telemedizin und im Bereich e-health zu Qualitäts- und Effizienzgewinnen und mithin zu neuen Märkten für Unternehmen führen. Diese Entwicklung wird an berechtigten Fragen in Richtung Schutz und Sicherheit sensibler Gesundheitsdaten sicher nicht scheitern. Und es geht immer weiter: Sind Roboter bald die besseren Pfleger und Operateure? Auch diese Frage wird in der Forschung bereits gestellt.
Die ganzheitliche Digitalisierung der Versorgungsprozesse, der einheitliche Ausbau digitaler Anwendungen, die Interoperabilität der bestehenden Anwendungen sowie die Einbindung aller sonstigen Leistungserbringer - dies sind wichtige Schlüsselfaktoren in einem Zukunftsbild, in dem die Medizintechnikprodukte zu einem bedeutenden und herausragenden Element der digitalen Transformation im Gesundheitsmarkt werden. Die Medizintechnikhersteller müssen hier ganz vorne mit dabei sein! Lassen wir uns auf der MEDICA 2017 überraschen, wie viele Player der Medizintechnikbranche sich mittlerweile auf die Digitalisierung eingelassen haben und sich tatsächlich von dieser „betroffen“ fühlen. Hoffentlich sind es mittlerweile mehr als 41%!
Wie Unternehmen mit Investitionen in die richtigen Technologien Wachstum und Ertragsstärke ihrer Produkte absichern können, dazu auch mehr im aktuellen W&P Dossier „Technologiemanagement-Audit in der Medizintechnik“.
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Medizintechnik digital: Vorne dran oder nur dabei?
Ganz klar: Digitalisierte Medizintechnik kommt in Deutschland nur langsam an! Viele Unternehmen scheinen sich zu sehr auf das gewohnte Wachstum jenseits der digitalen Trends zu verlassen und blicken möglicherweise nicht ausreichend in die Zukunft. Denn die Digitalisierung ist ja bereits in den Alltag vorgedrungen und wird bei der intelligenten Verknüpfung von Daten deutlich sichtbar. Immer mehr Menschen nutzen Smartphones, Wearables und in naher Zukunft möglicherweise implantierte Biosensoren, um Blutdruck, Puls und Blutzuckerspiegel kontinuierlich zu messen und die gewonnenen Daten an Arztpraxen und Krankenhäuser in Echtzeit zu übertragen. Was nicht direkt sichtbar ist, aber dennoch passiert: Medizintechnische Geräte für Diagnose, Bildgebung und Therapie tauschen Daten zur Wartung mit ihren Herstellern aus, sind verbunden mit den IT-Systemen der Krankenhäuser und nicht zuletzt mit Mobilgeräten der Patienten, deren Therapie online angepasst wird.
Schon stellt sich die Frage nach Big Data Zentren. Das Deutsche Netzwerk für Bioinformatik befasst sich jedenfalls bereits mit dem Handling von großen Mengen an Gesundheitsdaten in Forschung und Gesundheitsversorgung und stellt vielversprechende, leistungsfähige Werkzeuge für die gesamte Wissenschaftsgemeinschaft bereit.
Unstrittig ist, dass digitale Technologien in der Telemedizin und im Bereich e-health zu Qualitäts- und Effizienzgewinnen und mithin zu neuen Märkten für Unternehmen führen. Diese Entwicklung wird an berechtigten Fragen in Richtung Schutz und Sicherheit sensibler Gesundheitsdaten sicher nicht scheitern. Und es geht immer weiter: Sind Roboter bald die besseren Pfleger und Operateure? Auch diese Frage wird in der Forschung bereits gestellt.
Die ganzheitliche Digitalisierung der Versorgungsprozesse, der einheitliche Ausbau digitaler Anwendungen, die Interoperabilität der bestehenden Anwendungen sowie die Einbindung aller sonstigen Leistungserbringer - dies sind wichtige Schlüsselfaktoren in einem Zukunftsbild, in dem die Medizintechnikprodukte zu einem bedeutenden und herausragenden Element der digitalen Transformation im Gesundheitsmarkt werden. Die Medizintechnikhersteller müssen hier ganz vorne mit dabei sein! Lassen wir uns auf der MEDICA 2017 überraschen, wie viele Player der Medizintechnikbranche sich mittlerweile auf die Digitalisierung eingelassen haben und sich tatsächlich von dieser „betroffen“ fühlen. Hoffentlich sind es mittlerweile mehr als 41%!
Wie Unternehmen mit Investitionen in die richtigen Technologien Wachstum und Ertragsstärke ihrer Produkte absichern können, dazu auch mehr im aktuellen W&P Dossier „Technologiemanagement-Audit in der Medizintechnik“.
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