Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends gibt es und welchen „Impact“ haben sie branchenübergreifend?
Oliver Rörig, Leiter Operations, und Daniel Fuchsberger, Mitglied der Geschäftsleitung bei W&P, wagen eine Prognose – im Trendometer 2022.
Supply Chain weiter stabilisieren und Lieferfähigkeit nachhaltig absichern - IMPACT 10
Das Jahr 2021 war und ist durch den externen „Corona-Schock“ und dessen Nachwirkungen geprägt: Lieferprobleme auf der Rohstoffseite bei zum Teil gleichzeitigen Absatzrekorden sowie explodierende Rohstoffpreise und Logistikkosten. Der dominierende „Firefighting-Modus“ sollte im Jahr 2022 durch strukturelle Maßnahmen abgelöst werden, um die Marktversorgung dauerhaft wiederzuerlangen. Dazu zählen insbesondere der systematische Aufbau von alternativen Beschaffungsquellen, die Einführung einer effektiven Sales & Operations-Planung, ein optimiertes Bestandsmanagement sowie die Erhöhung der Transparenz in der gesamten Wertschöpfungskette.
Nachhaltige Wertschöpfung - IMPACT 9
Reduce, Reuse & Recycle stehen 2022 im Fokus. Doch was bedeutet konkret „Reduce“? Mit der Minimierung des Ressourcenverbrauchs werden ökonomische und ökologische Effekte zugleich erreicht. Ansatzpunkt dafür ist der Abbau von Verschwendung in Form von Ausschuss, Überproduktion und Überalterung im Lager durch Methoden des Lean Managements sowie eine belastbare Sales- & Operations-Planung. Hinzu kommen Maßnahmen zur Senkung von Emissionen und des Energie- & Ressourcenverbrauchs im Maschinen- und Anlagenpark sowie der Fabrik-Infrastruktur. Und Reuse & Recycle? Ein starker Trend liegt auf der maximalen Wiederverwendung von Wertstoffen durch die Rückführung von Post-Consumer- und Post-Industrie-Wertströmen in die Produktion. Dazu sind Reverse Logistics-Strukturen für die Sammlung und Aufbereitung von Altprodukten umzusetzen sowie die Vernetzung mit den Partnern in der Wertschöpfungskette voranzutreiben.
Digitale Transformation professionalisieren - IMPACT 9
Der Dauerbrenner „Digitalisierung“ wird auch im Jahr 2022 auf der Top-Management Agenda ganz oben stehen. Dabei rücken jedoch zwei Themen besonders in den Mittelpunkt:
- Skalierbarkeit: Neben der kontinuierlichen Effizienzsteigerung und Professionalisierung der Unternehmensprozesse müssen die Abläufe in der jetzigen, volatilen Zeit – unabhängig vom Umsatz- bzw. Absatzniveau – flexibler und skalierbarer werden. Manuelle, personenabhängige und somit nicht skalierbare Prozesse stellen oftmals eine Wachstumsbarriere dar und sind ein „Profitabilitätskiller“.
- Vernetzung mit den Wertschöpfungspartnern: Lagen die Schwerpunkte bislang eher auf der Digitalisierung im eigenen Unternehmen, sollte jetzt auch die Lieferanten und Kunden an die internen Prozesse angebunden werden. Beispiele dafür: Tracking & Tracing Lösungen, Bestandstransparenz in allen Wertschöpfungsstufen, kollaborative Planung