Hoher Ressourcenverbrauch, Rohstoffknappheit und Klimawandel: Wirtschaft und Gesellschaft müssen neue Wege beschreiten. Zentraler Teil der Lösung ist die Kreislaufwirtschaft mit dem Ziel, das Wirtschaftswachstum vom Verbrauch an Ressourcen zu entkoppeln. Doch: Wie gelingt die Umstellung von einer linearen auf eine zirkuläre Wirtschaft? Das zeigte eine dreiteilige Webinar-Reihe der Nachhaltigkeitsinitiative Chemie³, die inhaltlich auf dem von W&P erstellten „Leitfaden Kreislaufwirtschaft“ basierte.
Lösungsansätze und Praxisbeispiele für die chemisch-pharmazeutische Industrie machten deutlich: Eine frühzeitige Umstellung des Geschäftsmodells bietet die Chance auf einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern und den Erhalt der Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens. Zusammen mit führenden Vertretern der Branche gaben Dr. Stephan Hundertmark, W&P Partner und Autor des „Leitfaden Kreislaufwirtschaft“, und W&P Nachhaltigkeitsexpertin Carolina Vale Rosa den jeweils über 200 Teilnehmern strategische und operative Handlungshilfen an die Hand.
Deutlich wurde: Der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen und Sekundärrohstoffen fördert die Entkopplung von fossilen Primärrohstoffen und somit auch den Grundgedanken der Kreislaufwirtschaft. Dabei stünde auch hier der Kunde im Fokus, da „durch spezifische Produktmerkmale oder den Herstellungsprozess Unternehmen in Zukunft nicht nur erhebliche Beiträge zu eigenen, sondern auch zu Kreislauflaufzielen ihrer Kunden liefern können“, so Vale Rosa. Durch Kooperationen zwischen Unternehmen innerhalb einer Wertschöpfungskette können Ressourcen eingespart, Abfallmengen minimiert sowie Entsorgungskosten gesenkt werden.
„Eine strategische Neuausrichtung von Unternehmen ist kein Selbstzweck – sondern bringt zahlreiche neue Geschäftschancen mit sich! Die eindrücklichen Praxisbeispiele der Pioniere Devan Chemicals NV, Baerlocher, Dr. Schnell, Grillo-Werke AG und Aurubis AG haben gezeigt: Die Industrie ist auf einem guten Weg – für zahlreiche Familienunternehmen der Branche lohnt es sich jetzt nachzuziehen!“, so Hundertmarks Fazit zur Veranstaltung.
Entsprechende Impulse in sechs Gestaltungsfeldern mit insgesamt 16 Ansätzen, die bei den Rohstoffen von Produkten beginnen und bis zum End-of-Life und innovativen Geschäftsmodellen in der Kreislaufwirtschaft reichen, stehen im Leitfaden „Einstieg in die Kreislaufwirtschaft in der chemischen Industrie“ hier zum Download bereit. Eine Übersetzung ins Englische folgt in Kürze.