Performance, Kostenmanagement, Absicherung des bestehenden Geschäfts, Krisenmodus – das ist aktuell der Fokus vieler Unternehmen und deren Geschäftsführung. Langfristig braucht es jedoch innovative Geschäftspotenziale, um auch in Deutschland erfolgreich und wettbewerbsfähig zu bleiben. Im Rahmen der Innovationswerkstatt von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) am Fraunhofer IAO in Stuttgart, gaben Marktführer wie das Familienunternehmen Theben und Robert Bosch Einblicke in ihre Innovationsstrategie – mit wertvollen Impulsen aus der Praxis für die Praxis.
„Wir müssen weg vom aktuellen reaktiven Pessimismus hin zur aktiven Gestaltung unserer Zukunft“, appellierte einleitend Gastgeber und W&P Managing Partner Dr.-Ing. Dirk Artelt. Denn: „Eine Wachstumswende ist möglich, die Zutaten dafür haben wir – unternehmerischer Wille bei den Entscheidern sowie ein professionelles und effektives Innovationsmanagement, sind die Schlüssel, um diese in nachhaltigen Erfolg zu verwandeln!“
Wie das konkret funktionieren kann, zeigte Michael Matthesius, CTO des weltweiten Anbieters von Gebäude- und Energieinfrastruktur Theben AG, am Beispiel „Smart Meter Gateway“, einem intelligenten Kommunikationsmodul für Datenübertragung. Dieses strategische Projekt des Familienunternehmens, habe neben neuen Führungs-, und Kommunikationsmethoden, Netzwerkaufbau und politischer Sichtbarkeit vor allem das volle Engagement aller Beteiligten - von Gesellschaftern bis zu Mitarbeitenden - gebraucht. Im Ergebnis stehe diese Innovation heute in der erfolgreich ausgegliederten „Theben Smart Energy“ vor einem steilen Wachstumspfad.
„Innovation ist die einzig wahre Wachstumschance“, so W&P Leiter Innovation Simon Moser. Deshalb muss die Innovationskraft in vielen Unternehmen revitalisiert werden: „Wesentliche Erfolgsfaktoren sind unter anderem das Denken in Geschäftsmodellen und die Erkenntnis, dass Innovation nicht mit dem Produktentstehungsprozess enden darf. Außerdem ist ein adäquater Ressourceneinsatz bei klarem Strategiefokus aktuell mehr denn je entscheidend, der auf kennzahlengestützter F&E-Performance-Steuerung basiert“.
Einen weiteren wesentlichen Beitrag zur Innovationsentwicklung leistet laut Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Bauer, Institutsleiter am Fraunhofer IAO, auch die Künstliche Intelligenz (KI). Sie sei Schlüsseltechnologie, die die Geschwindigkeit und Präzision von Prozessen steigern kann, was insbesondere in Krisenzeiten für Unternehmen entscheidend sei. Die Entwicklung lernender Systeme, Robotik und Prozessautomatisierung habe das Potenzial, Geschäftsprozesse erheblich zu verbessern und die Innovationsfähigkeit von Unternehmen zu stärken.
Die Werkstattdiskussion aller Referenten zum Thema „Kritische Wachstumsschwellen und -quellen identifizieren und gestalten“ zeigte: Gerade in einem wirtschaftlichen Umfeld, das von Kostendruck und Ressourcenknappheit geprägt ist, ist Innovationskraft entscheidend, um bestehende Grenzen zu überwinden und neue Marktpotenziale zu erschließen. Innovationsprozesse sind so zu gestalten, dass sie bei kontrollierbaren Kosten flexibel auf Marktveränderungen reagieren und gleichzeitig eine stabile Grundlage für langfristiges Wachstum bieten.
In seiner abschließenden Keynote blickte Dr. Andrej Heinke, Vice President Corporate Foresight, Robert Bosch GmbH positiv in die Zukunft. Innovation sei die zentrale Kraft, die uns helfe, trotz geopolitischer Herausforderungen und technologischem Wandel voranzukommen. Offenheit für neue Technologien und zukunftsorientiertes Denken sind demnach entscheidend, um neue, resiliente Lösungen zu schaffen: „Das Beste liegt noch vor uns, das muss die Devise sein!“