Der durch die Corona-Krise ins Wanken gekommene Damenmode-Filialist Appelrath Cüpper ist gerettet, das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung wurde am Jahresende erfolgreich abgeschlossen. Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) unterstützte den neuen Besitzer, den österreichischen Textilhändler Peter Graf, mit der Erstellung eines tragfähigen Sanierungskonzepts.
Mit Erfolg: “Ab Januar 2021 kann das Unternehmen trotz der liquiditätsseitigen Belastungen durch die staatlich verordnete, pandemiebedingte Schließung des Einzelhandels fortgeführt werden – mit allen 16 Filialen”, freut sich Matthias Müller, Projektverantwortlicher und Mitglied der Geschäftsleitung bei W&P.
Gerade weil die wirtschaftliche Lage für alle Player in der Textil- und Modeindustrie aktuell existenzbedrohend ist, ist es für W&P Managing Partner Volker Riedel wichtig, dass positiv abgeschlossene Insolvenzverfahren genügend Aufmerksamkeit bekommen: „Ein Insolvenzverfahren ist eine Chance zum Re-Start, sie muss nicht das Ende sein! Entscheidend ist es, transparent alle Alternativen durchzurechnen, noch mit Reserven ins Verfahren zu gehen und auf eine gute Re-Kapitalisierung im Nachgang der Insolvenz zu achten – dann haben auch Altgesellschafter eine Option zur Fortführung.”
Der Sanierungsbereich von W&P, der mit insolvenzspezifischen und betriebswirtschaftlichen Anforderungen in der Textil- und Modebranche auf Grund zahlreicher Projekte bestens vertraut ist, fokussierte bei der Rettung deshalb vor allem auf die operative Tragfähigkeit des Unternehmens sowie die Verlässlichkeit der Zahlen und Fakten, die die Entscheidungsgrundlage aller Stakeholder im Verfahren ist.
Appelrath Cüpper erwirtschaftete 2019 einen Jahresumsatz von rund 110 Millionen Euro. Das Unternehmen hatte im April vergangenen Jahres mitten im Restrukturierungsprozess eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragen müssen, nachdem die Umsätze infolge der Pandemie eingebrochen waren.