München, 26.02.2021

StaRUG: Interim-Manager in der Pflicht

StaRUG verändert das Sanierungs- und Insolvenzrecht grundlegend. Die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie tun ihr übriges: Zusätzlich zu neuen Richtlinien für den präventiven Restrukturierungsrahmen machen auch sie vorübergehende Anpassungen unumgänglich. Die Folge: Gerade für Interim-Manager in Organhaftung gibt es seit 2021 einen schieren Katalog neuer Vorgaben, die beachtet werden müssen. Doch welche sind das aus juristischer, kaufmännischer und finanzwirtschaftlicher Sicht konkret?

Darüber informierten sich gestern bei der zweiten W&P Online Tagung „StaRUG und seine Bedeutung für Interim-Manager“ über 100 Teilnehmer. Im Rahmen der Veranstaltung lieferten Experten aus Wirtschaft, Recht und Bankenlandschaft zahlreiche Einblicke und Beispiele zu aktuellen Veränderungen. StaRUG scheint das Zeitalter der Vergleichsrechnungen angestoßen zu haben. „Wir sehen im Augenblick eine hohe Nachfrage von Fremdgeschäftsführern, die abgesicherte Entscheidungen von Gesellschafterseite genauso wie faktenorientierte Entscheidungen im Restrukturierungs- und insolvenznahen Umfeld benötigen“, so Volker Riedel, Managing Partner Finance und insolvenznahe Beratung bei Dr. Wieselhuber & Partner (W&P).

Matthias Müller, Mitglied der Geschäftsleitung bei W&P, betont: „Die laufende Dokumentation einer 24-Monats-Prognose der sicheren Zahlungsfähigkeit ist nicht nur für die Enthaftung entscheidend. Auch für die Beweisführung im Nachgang, wenn etwas schiefgelaufen ist, ist sie unverzichtbar!“ Denn zu diesem Zeitpunkt hätten insbesondere Interim Manager häufig keinen Zugriff mehr auf Unternehmensdaten.

Für die W&P-Experten steht daher konsequentes Handeln im Zusammenhang mit StaRUG im Vordergrund: „Im Kern geht es um die ganz persönlichen Haftungsfragen der Organe. Hier muss jeder für sich kompromisslos sein und präzise die Grenzen einschätzen können.“

Klar wurde: StaRUG wird die Welt nicht verändern – aber es ist eine weitere Option in der rein finanziellen Restrukturierung, die Restrukturierungsbedarfe deutlich früher ans Licht bringt und damit hilft, Unternehmen und ihre Finanzierung nachhaltig auszurichten.
 
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Volker Riedel
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