Umbruch in der Sport-, Mode- und Luxusbranche
Die Sport-, Mode- und Luxusbranche sieht sich umfassenden Veränderungen und Trends gegenüber.
Hierzu zählen im Wesentlichen:
- Verändertes Kundenverhalten
- Digitalisierung der Geschäftsmodelle
- Vertikalisierung und Fast-Fashion sowie
- eine Sättigung in den klassischen Märkten.
Diese und weitere Trends bringen für Hersteller und Händler der Sportartikel-, Fashion- und Luxusbranche eine weite Palette strategischer und operativer Herausforderungen mit sich, die es zu beantworten und anzugehen gilt.
Strategische Steuerung gefragtVerändertes Kundenverhalten verlagert Umsätze in Richtung online sowie Direktvertrieb und führt zu reduzierten Frequenzen im klassischen Handel. Der Konsument verlangt nach nahtlosen Cross-Channel-Angeboten im Marketing und Vertrieb. Für die Marktteilnehmer bedeutet dies: relevante Kundensegmente müssen identifiziert, verstanden und entsprechend bedient werden. Wesentlich ist dabei ein detailliertes Bild der Customer Journey je Kundengruppe und die Übertragung dieser Erkenntnisse in die strategische und operative Arbeit. Der erhöhte Anspruch der Kunden sowie das höhere Informationsniveau belasten zudem den Handel, z.B. durch rückläufige Conversion-Rates oder Durchschnittseinkäufe, wenn nicht mit entsprechenden ganzheitlichen Conversion-Optimierungsprogrammen gegengesteuert wird.
Die Digitalisierung der Geschäftsmodelle wird damit mehr und mehr zur Realität. Neben E-Commerce und online halten smarte Produkte (z.B. Apple Watch) und smarte Prozesse (wie die Möglichkeiten zum Einsatz von 3D-Druckern in stationären Stores) Einzug und bieten den Kunden attraktiven Mehrwert. Für Unternehmen der Sport-, Mode- und Luxusbranche ist eine ganzheitliche Reaktion erforderlich. Dabei geht es nicht darum alle möglichen Komponenten der Digitalisierung umzusetzen, sondern vielmehr die individuell richtige Digitalisierungsbreite und -tiefe zu identifizieren und zu verfolgen.
Smarte Factories (Industrie 4.0) und voll flexibilisierte Supply Chains sind das wesentliche Erfolgsgeheimnis der vertikalen Anbieter, v.a. im Fast-Fashion. Mit immer kürzere Kollektionsrhythmen und zunehmendem Vertrieb über eigenen Retail (mit der Notwendigkeit zu entsprechender Retail Operational Excellence) setzen sie den Standard beim Kunden in der Fashion-Branche. Auch für die Sportartikelbranche gilt es diese Erfolgsfaktoren sinnvoll zu adaptieren, keinesfalls aber einfach zu kopieren. Im Handel bedrohen die vertikalen Formate zudem die Konkurrenzfähigkeit von klassischem Wholesale und schwach kontrollierten und gesteuerten Franchisesystemen.
Die Fähigkeit in den üblicherweise eher gesättigten europäischen Märkten weiterhin Umsätze auszubauen basiert also im Wesentlichen auf der Verdrängung durch verbesserte Positionierung und Differenzierung der Unternehmen, sei es durch Geschwindigkeit, die Marke, innovative Sortimente oder das Thema Nachhaltigkeit in Produkten und Prozessen. Die echten Wachstumsmärkte für viele Sport, Mode und Luxusunternehmen befinden sich ohnehin längst außerhalb Europas. Die Länderoptionen reichen hierbei von BRIC zu Next 11 und kleineren emerging markets. Die zu beantwortende Frage ist, welche Ländermärkte für das Unternehmen am attraktivsten und am besten zu erobern sind. Neben einer Expansion in andere Länder sind selbstverständlich auch Erweiterungen durch geänderte Funktion und Technologie oder neue Zielgruppen möglich und anzudenken.
Die Breite der dargestellten Trends bringt offensichtlich umfassende strategische und operative Herausforderungen mit sich. Diese reichen von strategischem Brand Management, Internationalisierung, ganzheitlichem Vertriebsmanagement und Digitalisierungskonzept über das notwendige Kundenverständnis entlang der Customer Journey mittels Big Data zu selektivem Vertrieb, Cross-Channel, Supply-Chain Optimierung und bis hin zur operativen Steuerung eigener Retail-Flächen und -Formate (siehe Abbildung).
Insbesondere dem Produktmanagement in Verbindung mit den Innovationsteams kommt die Aufgabe zu, im intensiven Wettbewerb auch produktseitig Differenzierung zu schaffen. Um zugleich nicht die Komplexitätskosten steigen und damit die Effizienz deutlich sinken zu lassen ist ein übergreifendes Komplexitätsmanagement gefragt, das die Anforderungen der Produktentwicklung, des Vertriebs und der Operations in ein optimales Gleichgewicht bringt.
Zur Bewältigung dieser umfassenden strategischen und operativen Herausforderungen stehen wir unseren Kunden aus Industrie und Handel seit Jahren erfolgreich zur Seite, entwickeln kundenindividuelle und maßgeschneiderte Lösungen und begleiten sie nachhaltig auf Ihrem Weg.