Komplexitätsmanagement beginnt bei der Akzeptanz von Komplexität als Systemeigenschaft. Komplexität ist in heutigen Märkten durch kürzer werdende Produktlebenszyklen und die hohe Leistungsdifferenzierung in einzelnen Marktsegmenten systemimmanent beim Wirtschaften von Unternehmen.
Oft wird mit der Komplexität etwas "Schlechtes" assoziiert.
Dabei wird unterschätzt, dass ein attraktives Leistungsangebot, für das Kunden bereit sind zu bezahlen, überhaupt erst durch eine hohe Vielfalt, die Komplexität nach sich zieht, entstehen kann.
Per se ist sie also weder "gut" noch "schlecht". Es gibt aber sehr wohl ein "zu viel", aber auch ein "zu wenig" an Komplexität. Somit ist es eine wichtige Aufgabe, das "richtige Maß" an Komplexität für das Unternehmen zu finden.
Es gilt also, das richtige Maß an Komplexität festzulegen, d. h. unnötige Komplexität zu eliminieren oder fehlende Komplexität – also ein zu wenig an Vielfalt und Ausdifferenzierung – aufzubauen. Die gewollte Komplexität für einen größtmöglichen Kundennutzen muss dann funktionsübergreifend bei hoher Wirtschaftlichkeit richtig geplant, gestaltet und gesteuert werden. Das Ziel muss sein, die Komplexität zu beherrschen!
Kein Unternehmen steht auf der berühmten "grünen Wiese". Daher beginnt auch der W&P-Ansatz zum Komplexitätsmanagement mit einer Statusaufnahme (Stufe 1). Darauf basiert sowohl die Gestaltung und Implementierung eines maßgeschneiderten Managements (Stufe 2) als auch die Ableitung kurzfristiger Reduktionsmaßnahmen (Stufe 3). Ein zielgerichtetes und leistungsfähiges Komplexitäts-Tracking mit den richtigen Instrumenten und KPIs (Stufe 4) unterstützt die Steuerung der Komplexität.