München, 24.11.2022

W&P-Trendradar 2023: Nachhaltigkeit, Pricing, Digitalisierung, M&A

Egal ob im Bereich Maschinen- & Anlagenbau, Bau/Bauzulieferer, Chemie/Kunststoffe oder Konsumgüter/Handel – Familienunternehmen und Mittelstand stehen in 2023 operativ und strategisch unter Druck. Dem Top-Management muss branchenübergreifend ein Spagat gelingen: Einerseits sind operativ „brennende“ Herausforderungen zu lösen (z.B. Gesellschaften oder Mitarbeiter in Krisenregionen sichern, Produktions- und Lieferfähigkeit aufrechterhalten, Energieversorgung sicherstellen), andererseits sind langfristig ausgerichtete Transformationsentscheidungen vor dem Hintergrund mächtiger Veränderungstreiber (z.B. Nachhaltigkeit, Digitalisierung) zu treffen. Dafür braucht es eine Agenda, die hilft, das Unternehmen durch aktuelle Herausforderungen zu manövrieren – konkret einen neu ausgerichteten CEO-Kompass.

Zusätzlich müssen auf Basis aktueller Trends Initiativen definiert werden, um die angespannte Ergebnissituation in den Griff zu bekommen. Welche das sind? Das zeigt der aktuelle „W&P-Trendradar 2023“ von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) im Auszug:

Trend 1: Nachhaltigkeit – auf allen Ebenen verankern!
Das Wirtschaften ohne Rücksicht auf Verluste hat keine Zukunft mehr – der Druck durch staatliche Abgaben, den CO2-Preis und ESG-Kriterien wächst. Und die Co2-Uhr tickt: Der reduzierte CO2-Footprint der deutschlandweit nachhaltigsten Unternehmen in den Branchen Konsumgüter, Industriegüter, Chemie liegt spätestens 2027 bei durchschnittlich bei 50+1% (W&P Studie 2022). Entsprechend muss Nachhaltigkeit jetzt in der Unternehmensstrategie verankert werden, um Energiewende, Verantwortung entlang der Lieferketten, kreislauforientierte Produkte, Herstellungsverfahren und deren Nutzung sinnvoll in Unternehmenserfolge zu transformieren.

Trend 2: Pricing – den inflationären Zeiten anpassen!
Die Kosten für Energie, Rohstoffe, Logistik, Verpackung etc. explodieren, Lohnkostensteigerungen werden erwartet und die Inflationsrate wird so bald nicht signifikant sinken. Unternehmen müssen jetzt entsprechende Pricing-Modelle entwickeln, die einerseits eine Weitergabe der gestiegenen Kosten gewährleisten, andererseits aber auch dem Aspekt der preislichen Wettbewerbsfähigkeit Rechnung tragen. Die größte Herausforderung: Viele Handelnde betreten absolutes Neuland, doch Zeit- und Ergebnisdruck erlauben kein „Trial & Error“. Nur wer jetzt rasch und richtig agiert, kann sein Ergebnis trotz Inflation und Konjunktureintrübung sichern.

Trend 3: Digitalisierung – jetzt konkretisieren!
Die aktuelle wirtschaftliche Lage zwingt Unternehmen ihren Break-Even senken. Das bedeutet: Strukturkosten vor allem auch über die Digitalisierung reduzieren. Dafür müssen gewachsene Prozesse neu und effizient gestaltet, konsequent automatisiert und in eine zukunftsfähige und skalierbare IT-Systemlandschaft überführt werden. Verfügbare, valide Daten sorgen für Transparenz in der Leistungswirtschaft und machen die Erstellung entscheidungsrelevanter Informationen für die Geschäftsführung möglich.

Trend 4: M&A – Chancen nutzen!
Globalpolitische Themen, befürchtete Forderungsausfälle aufgrund steigender Energiekosten, ein unsicherer Zinskurs, Marktkonsolidierung: All dies hat zur Folge, dass sich die Banken aktuell im Kreditmarkt zurückhalten. Das ebnet den Weg für finanzstarke Investoren und Unternehmen mit sehr guter Eigenkapitalausstattung und ausgezeichneter Bonität z.B. durch private Kreditfonds als Kreditgeber, als Investor oder klassisch einzusteigen. Sowohl für Verkäufer als auch Käufer birgt diese Marktlage große Chancen: Mit einer Transaktion lässt sich eine Portfoliobereinigung, Wachstum durch Neu-/Ergänzungsgeschäft, Neujustierung der Asset-Basis oder auch ein Refinanzierungskonzept starten.

Klar ist: 2023 sind Weitblick, Kreativität, neue Fähigkeiten, Konsequenz und insbesondere unternehmerischer Mut gefragt. Denn nur wer die Möglichkeiten dieser Trends nutzt und rasch agiert, ist auf einem guten Weg, das Ergebnis trotz Inflation und Konjunktureintrübung zu sichern.

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