Die operative Restrukturierung erlebt in Zeiten von Stapelkrisen eine Renaissance. In Sondersituationen ist es wichtig, Mut zur richtigen Entscheidung zu beweisen, um so die Zukunftsfähigkeit zu sichern. Im Mittelpunkt der operativen Restrukturierung steht ein umsetzungsfähiger Sanierungspfad. Konstruktive Einblicke und zahlreiche Praxisbeispiele zu erfolgreichen Optimierungsmaßnahmen gab es gestern Abend im Hamburger Eiskeller von Experten der Restrukturierungsszene genauso wie von Extrem-Sportlerin Ines Papert.
Wie bringt man unternehmerische Relationen, die aus der Balance geraten sind, wieder ins Gleichgewicht? Neben der finanziellen Restrukturierung, spielt vor allem die Optimierung des operativen Geschäfts eine wesentliche Rolle. Dabei stehen zu Beginn vor allen drei Fragen im Mittelpunkt, wie Daniel Emmrich, Partner & Leiter Operative Restrukturierung bei Dr. Wieselhuber & Partner weiß: „Was will der Markt? Was kann die Produktion leisten? Wo verdiene ich Geld? Wenn ich Antworten auf diese Kunden-, Wertschöpfungs- und Finanzperspektiven haben, habe ich auch die Stoßrichtung der operativen Restrukturierung und kann entsprechende Maßnahmen ableiten“. Denn: Durch diese drei Dimensionen werden alle Elemente des Unternehmens bzw. der GuV angesprochen. Größte Herausforderung: Die Maßnahmen müssen quantifiziert, zeitlich eingetaktet und konsequent umgesetzt werden. Erfolgreiche Herangehensweisen aus der Projektpraxis lieferte Prof. Thomas Paul, CRO und Berater der Management Link GmbH.
Der Position der Banken in der operativen Restrukturierung widmete sich der Lounge-Talk „Der Banker braucht ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell!?“ mit u.a. Holger Rabelt, Managing Director, Commerzbank AG sowie Eva Ringelspacher, Mitglied der Geschäftsleitung bei W&P und Leitung Debt Advisory: „Ohne ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell auf Unternehmensseite wird es grundsätzlich schwierig für die Bank - sie kann die weitere Finanzierung nicht begleiten.“ In der Diskussion wurde zudem erläutert, wie das Tracking und die Bewertung von geeigneten Maßnahmen aus Sicht der Bank abläuft und welche Auswirkung ein Wechsel der strategischen Stoßrichtung der Restrukturierung für die weiter Begleitung bedeutet.
Die abschließende Keynote von Alpinistin Ines Papert zeigte einmal mehr: Richtige Entscheidungen brauchen immer Mut und das Committment sich in jedem Detail mit dem Ziel befassen. Entscheidend sei, Gefahren und Risiken schon im Voraus sorgfältig zu evaluieren und abzuschätzen, um unterwegs schnell, klug und innovativ auf jede Situation – auch bedrohliche – reagieren zu können. Das gilt im Extremsport wie im Unternehmensumfeld gleichermaßen.