Das StaRUG hat zwar keine Massenpanik ausgelöst, doch seine Bedeutung wächst stetig. Häufig stehen Gläubiger vor der Herausforderung, auf einen StaRUG-Antrag reagieren zu müssen. Doch welche Schritte sind zu unternehmen, welche Fragen müssen gestellt werden? Wie können eigene Positionen effektiv durchgesetzt werden? Im Executive Dialog „StaRUG 2024“ von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) in Kooperation mit Grub Brugger Rechtsanwälten gab es handfeste Impulse für über 260 Teilnehmer.
Nach Begrüßung von W&P Managing Partner Volker Riedel starteten Frank Schäffler und Lukas Herbert, beide Partner bei Grub Brugger, mit Handlungsempfehlungen für Gläubiger. Ihr erklärtes Ziel: frühzeitig Anzeichen für die Notwendigkeit eines StaRUG erkennen und präventiv proaktiv handeln. Wie Abwehrstrategien im Rahmen einer Vergleichsrechnung bei Unternehmen und Real Estate aussehen können, zeigte W&P Partner Matthias Müller: „Klar ist: Wer Aushebelungsansätze frühzeitig erkennt, kann diese auch zum eigenen Vorteil nutzen. Wird man von einem StaRUG überrascht bleibt bei professioneller Vorbereitung der „Gegenseite“ wenig Zeit für Handlungen. Wichtig ist somit sich bereits vorab zu überlegen, wo und wie man betroffen sein kann.“
Die abschließende Werkstattdiskussion rund um die Wahrung von Gläubigerrechten machte klar: „Das StaRuG hat sich als festes Instrument der Restrukturierung etabliert. Die Anwendungen sind vielfältig und häufig sehr lösungsorientiert“, so Moderator Riedel. Eine StaRUG Sanierung kann je nach Gläubigerstellung auch eine Chance im stark strapazierten Bereich Real Estate darstellen, wie W&P Partner Christian Groschupp unterstreicht: „Das StaRUG kann helfen komplexe Finanzierungsstrukturen neu aufzustellen und somit die Veräußerungsfähigkeit von Assets überhaupt herzustellen oder die Voraussetzungen für Fresh Money zu schaffen durch das Aufbrechen von Gesellschafterblockaden in Joint-Venture Konstellationen“.