Immobilienunternehmen stecken zunehmend in der Krise: Gestiegene Baukosten und Zinsen führen zu höheren und ungeplanten Kosten, der profitable Vertrieb neuer Flächen gerät durch den Druck auf die Immobilienpreise ins Stocken. Eine Sanierung durch den Abverkauf von kompletten Projekten oder dem Bestand ist aber für einen Käufer aus insolvenzrechtlicher Sicht nicht ohne Risiko. Impulse zur erfolgreichen Umsetzung einer Transaktion gab es für rund 300 Teilnehmer beim digitalen Executive Dialog von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) in Kooperation mit POELLATH.
Anhand einer Case Study, die Risikoüberlegungen eines Käufers beim Erwerb von Assets von Immobilienunternehmen in der Krise in den Mittelpunkt stellte, zeigten Tobias Jäger, Partner bei POELLATH und Dr. Sebastian Rosentritt, Counsel bei POELLATH, welche Maßnahmen erfolgreich zur Risikobegrenzung eingesetzt werden können. Den formalgetriebenen Dokumentationen S11/S6/IBR zur Absicherung der Transaktion widmete sich W&P Partner Matthias Müller: „Die erfolgreiche Sanierung von Immobilienprojekten hängt von einer gründlichen Refinanzierungsanalyse und der Balance zwischen Optimismus und regulatorischer Disziplin ab“, so Müller. StaRUG sei dabei eine praxisbewährte Lösungsoption. Eine Vergleichsrechnung zeige die echten Verhandlungs- und Machtpositionen auf und führe unter Umständen auch bereits vorab zu einem Konsens.
Abriss, Neubau, Drittverwendung? Im abschließenden Vortrag nahmen Christian Groschupp, W&P Partner, und Adam Olek, W&P Senior Manager die Option Review zur Wertmaximierung notleidender Assets genauer unter die Lupe. „Steht eine Transaktion an, dann sollte das Produkt an den Markt angepasst werden – so lässt sich der Wert deutlich maximieren! Je nach Zeit und Kapitalverfügbarkeit können Optionen bereits in geringem Umfang erfolgreich sein“, so Groschupp. Kritischer Faktor sei häufig die Zeit. So sei der Kapitalaufwand für kleinere Maßnahmen im Verhältnis zum Exit meist besser als Abschläge bei einem Firesale, aber: „Gewinnbringende Optionen sind meist mit einem deutlichem Zeit- und Kapitalaufwand verbunden,“ bestätigt Olek.