München, 01.10.2024

Executive Dialog: Amend & Extend in der Krise

Die haftungsrechtliche Ausgestaltung von Prolongationslösungen ist ein brisantes Thema: Entsprechend tauchten heute rund 230 Teilnehmer beim Executive Dialog von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) in Kooperation mit A&O Shearman in die Welt der Kreditverlängerung und -restrukturierung in Krisenzeiten ein.

Nach der Begrüßung durch W&P Managing Partner Volker Riedel widmeten sich Dr. Josef Parzinger und Dr. Franz Bernhard Herding, beide Partner bei A&O Shearman, der Angreifbarkeit von Sicherheiten. Für sie ist klar: Sicherheiten schützen die Interessen der Kreditgeber in vielfältiger Weise und trotz des Risikos der Angreifbarkeit sei ihre Verstärkung auch in der Krise empfehlenswert, da sie häufig insbesondere einen „Sitz am Verhandlungstisch“ sichern. Ihr inhaltlicher Ausflug in das jüngste BGH-Urteil machte deutlich, wie entscheidend es ist, in Abhängigkeit von Risiko und Verhandlungsmacht weder Kosten noch Aufwand zu scheuen, um untaugliche Sanierungsversuche zu vermeiden.

Welche Auswirkungen der „Boomerang IDW S6“ im Bereich Real Estate haben kann? W&P Partner Christian Groschupp und Dr. Josef Parzinger zeigten, dass insbesondere bei Objektgesellschaften die Erstellung eines IDW S6-Gutachtens nicht pauschal und in jedem Fall notwendig ist, um das Haftungsrisiko einzuschränken. Zwingend notwendig ist jedoch, dass die vom BGH festgelegten Kernbestandteile enthalten sind, soweit sie auf das Geschäftsmodell anwendbar sind. Ihre drei Case Studies aus dem Bereich Real Estate verdeutlichten: Ausgangssituationen, Komplexität und das potentielle Haftungsrisiko sollten bei der Wahl der formellen Ausgestaltung berücksichtigt werden.

Komplexe Finanzierungsstrukturen und die vorerst unklare Verteilung der Beiträge erschweren aktuell in Sanierungssituationen die „richtige“ Abbildung des zu deckenden Finanzbedarf“, so W&P Partner Matthias Müller, in seinem Vortrag über entscheidungsorientierte betriebswirtschaftliche Dokumentation. In rückläufigen Märkten stellt sich zunehmend die Frage nach Sell/Fix/Close und der richtigen Allokation von Stakeholder-Beiträgen. Eine präzise Darstellung und Vorabstimmung ist entscheidend für die Entscheidungsfindung und letztlich für das Sanierungskonzept.

Fazit der abschließenden Werkstattdiskussion mit allen Referenten und Dr. Walter Uebelhoer, Partner, A&O Shearman: Transparenz zu schaffen ist ein wesentlicher Schritt, um einerseits die Rechtssicherheit zu erhöhen, andererseits aber auch zu einer wirtschaftlich sinnvollen Entscheidungsfindung zu gelangen.
 
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Christian Groschupp
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