München, 12.11.2024

Medizintechnik: Trendradar 2025

Was sind die angesagten, strategischen Themen im Bereich Medizintechnik im Jahr 2025? Wie als Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, wie Wachstumspotentiale ausschöpfen? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Branchenexperte und Managing Partner Dr.-Ing. Dirk Artelt von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) wagt eine Prognose – im Trendradar 2025.

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) – Impact 10
Die Digitalisierung schafft in der Medizintechnik neue Chancen durch die Integration von Künstlicher Intelligenz und Big Data. Laut Branchenexperten wird der globale Markt für digitale Gesundheit bis 2025 auf über 500 Milliarden Euro anwachsen, getrieben von der Nachfrage nach KI-gesteuerten Diagnoselösungen und datengetriebenen Therapien. Bereits jetzt haben ca. 1/3 der Medizintechnikunternehmen angefangen KI für die Entwicklung neuer Produkte zu nutzen - Tendenz steigend. Unternehmen, die digitale Technologien integrieren, können effizientere und präzisere Lösungen anbieten und gleichzeitig die Gesundheitsversorgung verbessern. Entscheidend wird die Fähigkeit sein, Daten zu sammeln, zu analysieren und intelligent in Produkte und Prozesse zu integrieren und hierdurch die Mediziner zu unterstützen. Jetzt Technologie-Investitionen priorisieren, in KI-basierte Plattformen investieren und für die notwendige Dateninfrastruktur sorgen!

Regulatorische Anforderungen und MDR – Impact 10
Die Medizinprodukteverordnung (MDR) der EU bleibt eine der größten Herausforderungen für die Branche. Laut dem Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) haben mehr als 40 % der Medizintechnikunternehmen Schwierigkeiten, die strengen Anforderungen der MDR zu erfüllen. Verzögerungen bei der Zertifizierung neuer Produkte und steigende Kosten für Compliance belasten insbesondere kleine und mittlere Unternehmen. Die Notwendigkeit, eng mit benannten Stellen und Behörden zusammenzuarbeiten, ist entscheidend, um den Marktzugang für neue Produkte zu sichern. Oberste Priorität: Eine robuste Compliance-Strategie entwickeln, die die Anforderungen der MDR umfassend berücksichtigt. Außerdem müssen genügend Ressourcen für Zertifizierungsprozesse intern und extern zur Verfügung stehen.

Marktkonsolidierung und M&A-Aktivitäten – Impact 9
Besonders kleinere und mittlere Unternehmen der Branche sehen sich mit steigenden regulatorischen Anforderungen und hohen F&E-Kosten konfrontiert. M&A-Branchenexperten prognostizieren, dass bis 2025 rund 1/5 der mittelständischen Medizintechnikunternehmen entweder fusionieren oder übernommen werden könnten, da sie alleine perspektivisch nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Gleichzeitig bieten sich für größere Unternehmen Chancen, durch gezielte Akquisitionen neue Technologien und Marktanteile zu gewinnen. M&A-Strategie sowie potenzielle Übernahmen oder Partnerschaften sollten auf den Prüfstand, um das eigene Portfolio zu erweitern und Innovationslücken zu schließen.

Fachkräftemangel und neue Qualifikationen – Impact 8
Die Branche kämpft mit einem wachsenden Fachkräftemangel, insbesondere in den Bereichen IT, Robotik und KI. Laut VDI fehlen bis 2025 rund 80.000 qualifizierte Fachkräfte im Bereich der Medizintechnik. Dieser Mangel erschwert nicht nur die Entwicklung neuer Technologien, sondern auch die Implementierung digitaler Lösungen. Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass der Wettbewerb um Talente weiter zunimmt und in Personalentwicklung sowie Weiterbildung investieren. Programme zur Mitarbeiterqualifizierung sollten 2025 in den Fokus rücken, die Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungseinrichtungen verstärkt werden, um den Zugang zu hochqualifizierten Nachwuchskräften zu sichern.

Nachhaltigkeit und ESG-Kriterien – Impact 8
Verschiedene Studien zeigen, dass ca. 2/3 der Gesundheitsdienstleister großen Wert darauf legen, mit nachhaltig arbeitenden Lieferanten und Partnern zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig fordern Investoren und Finanzinstitute zunehmend klare ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) für Investitionsentscheidungen. Unternehmen, die umweltfreundliche Materialien, ressourcenschonende Prozesse und sozial verantwortliche Geschäftsmodelle implementieren, profitieren von einer höheren Marktakzeptanz und besseren Finanzierungsmöglichkeiten. Jetzt Nachhaltigkeit leben, indem Nachhaltigkeitsziele in die Unternehmensstrategie integriert und diese klar an Kunden und Investoren kommuniziert werden. So lassen sich langfristige Wettbewerbsvorteile sichern.
 
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