München, 05.06.2014

W&P Innovationswerkstatt Düsseldorf: Rezepte gegen "Ideen-Burnout"

Innovation = neues Produkt? Nein. Echte Innovationen sind mehr. Sie generieren Ertrag, beschleunigen das Unternehmenswachstum und sichern langfristigen Erfolg. Voraussetzung: Das Neue muss schlicht besser als das "Alte" sein, keinesfalls darf Varianten- mit Innovationsreichtum verwechselt werden. Für rund 50 namhafte Unternehmer war deshalb im Rahmen der 3. Innovationswerkstatt von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) in Düsseldorf der Name des Veranstaltungsortes "Extraordinarii - The Concept Store" Programm: Innovationen müssen außergewöhnlich sein. Doch in heute weit entwickelten und gesättigten Märkten ist das ein hoher Anspruch. Denn wie lassen sich hier noch Ideen finden, die den Markt richtig begeistern?

Für Prof. Dr. Wieselhuber, seit über 35 Jahren Berater von Familienunternehmen, setzt die erfolgreiche Innovationstätigkeit vor allem die enge Verzahnung der Innovationsressourcen und -organisation mit der entsprechenden Innovationskultur voraus, denn: "Innovation ohne Strategiebezug ist purer Zufall!" Wichtig sei es aber im Rahmen einer durchdachten Innovationsstrategie auch Fehler zu machen und Querdenkern Raum zu geben: "Wer keine Fehler macht, macht in der Regel nichts". Auch Johannes Spannagl, Partner & Geschäftsbereichsleiter Innovation & New Business bei W&P, legt deshalb bei Innovationsmanagement besonders viel Wert auf die Förderung der Mitarbeiterkreativität - durch einen offenen Führungsstil, eine entsprechende Innovationskultur und emotionale Bindung an das Unternehmen: "Experimentieren und Fehlertoleranz sind das beste Rezept gegen den "Ideen-Burnout" und sind das A&O eines erfolgreichen Innovationsklimas!"

Eröffnungsredner Dr. Ulrich Liman, Leiter Innovationsmanagement bei Bayer MaterialScience AG, hob vor allem die Bedeutung von Netzwerken bei internationalen Innovations-Rollouts vor und leitete mit spannenden Einblicken in die Innovationskultur des globalen Players zur Podiumsdiskussion über. Hier wurde deutlich: Branchenbedingt "fruchten" ganz unterschiedliche Innovationsstrategien, die aber alle einen gemeinsamen Nenner haben: Kreativität. Das zeigten auch die Praxisberichte von Dr. Markus Beukenberg, (CTO der WILO SE), Hanns-Peter Cohn (CEO der Vitra GmbH), Dr. Christina Hack (Leiterin Vorentwicklung der Brose Gruppe), Dr. Carsten Voigtländer (Vorsitzender der Geschäftsführung der Vaillant Group):
  • Dr. Markus Beukenberg: "In unseren Foresight-Prozessen, die vor den Strategieprozess geschaltet sind, prüfen wir, wie Zukunftstrends unser Geschäft beeinflussen und formulieren hier ganz bewusst provokante Thesen. Denn diese regen unsere Mitarbeiter dazu an, auf dem Weg zu alternativen Lösungsansätzen die "richtigen" Fragen zu stellen und auch mal in eine andere Richtung zu denken - das befruchtetet den Innovationsprozess ungemein! Wichtig dabei: Die Disziplin, die wirklich relevanten Themen innerhalb des Spektrums, das man bedient, zu identifizieren."
  • Hanns-Peter Cohn: "Wir sind Getriebene der Digitalisierung - sie verändert Arbeitsplätze, Arbeitsprozesse aber auch die Management-Kultur. Entsprechend wandeln sich die Anforderungen an Büros und komplette Gebäude: Sie müssen in ihrer Funktion zum Beispiel flacheren Hierarchien gerecht werden, dem Projekt-Charakter von Arbeitsprozessen Raum geben, Co-Working-Modelle ermöglichen. Kreativität benötigt heute neue Räume. Als Familienunternehmen können wir auf der Suche danach unserer Lust am Experimentieren freien Lauf lassen!"
  • Dr. Christina Hack: "Wir fahren in Sachen Innovationsmanagement einen breiten Ansatz: Unsere Lieferanten binden wir von vornherein in unseren Prozess ein, damit ihre Ideen nicht im Laufe einer Entwicklung "hinten runter" fallen. Zudem nutzen wir ein Tool, über das jeder Brose Mitarbeiter weltweit die Möglichkeit hat, seine Einfälle einzubringen. Die Nutzung von Open Innovation Plattformen, auf denen branchenübergreifend Vorschläge eingebracht werden, können außerdem völlig neue Impulse für unsere Entwicklungsarbeit bringen." 
  • Dr. Carsten Voigtländer: "Wo wir uns vor 10 Jahren hauptsächlich mit Produktinnovationen beschäftigt haben, setzen wir uns heute auch intensiv mit innovativen Geschäftsmodellen auseinander: Dazu werden "alte" Geschäftsmodelle in ihre Einzelteile zerlegt, hinterfragt, modifiziert, neu zusammengesetzt, selektiert - und in kleineren Märkten erstmal "ausprobiert". In Zukunft werden hier auch verstärkt Ideen von Kunden und Mitarbeitern, beispielsweise aus unserem "Future Studio", einfließen."


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