Interviews mit rund 500 Fachhandwerkern aus fünf Gewerken (Elektroinstallation, SHK/Heizungsbauer, Maler/Tapezierer/Stuckateur, Tischler/Schreiner, Fliesenleger/Bodenleger) zeigen Wandel und Bedürfnisse auf:
- Produkte - Komplexität, Anspruch und Vielfalt nehmen stark zu bei gleichzeitig nachlassender Qualifikation im Handwerk.
- Handelsstrukturen - Online-Lösungen sind auf dem Vormarsch, Konzentration im GroßHandel setzt sich fort, die Digitalisierung verändert Vertriebsprozesse erheblich.
- Auftraggeber/Endkunden - Anspruchs-/Informationsniveau der Auftraggeber steigt, höhere Kompetenz und Beratungsqualität wird erwartet.
- Umfeld - Nachwuchs- und Qualifikationsdefizite betreffen 80 Prozent der Fachhandwerker stark, Differenzierung zwischen den Fachhandwerkern und aktive Selbstvermarktung wird wichtiger.
Was tun? "Getreu dem Motto "Decke das Dach, so lange die Sonne scheint", sollten Unternehmen der Bau- und Bauzulieferbranche die aktuell gute Marktlage nutzen, um Vertrieb und Marktbearbeitung für 2020+ fit zu machen!" rät Florian Kaiser, Studienautor und Branchenexperte bei W&P. Noch sei die vertriebliche Ausrichtung der Industrie im Hinblick auf die anstehenden Veränderungen heute alles andere als optimal. "In der Praxis stellen wir immer wieder fest: Effektivität- und Effizienzpotenziale liegen in vielen Unternehmen der Branche bei 15 - 25 Prozent!"
Die Gestaltungsfelder sind vielfältig: Ein anwenderorientiertes Angebot produktbezogener Informationen. Zielgerichtete "Aufklärungsarbeit" für die Digitalisierung der Baustelle. Reduktion der Unsicherheiten beim Thema "Smart Home". Engere Bindung zum Fachhandwerker durch konsequente Vertriebsunterstützung. Kaiser weiß auch: "Nur was dem Handwerker einen erkennbaren Nutzen verspricht, ist dauerhaft und effizient im Vertrieb zu realisieren!"
Fazit? Der Fachhandwerker erlebt Veränderungen in seinem Umfeld, die ihn zutiefst verunsichern. Die Unternehmen der Bau- und Bauzulieferbranche sollten deshalb gezielte und wirkungsvolle Betreuungskonzepte entwickeln, die sich konsequent an den identifizierten Bedürfnissen der Zielgruppen orientieren und diese in eine übergeorderte, grundlegende VertriebsStrategie integrieren: Dann werden sie 2020 zu den Gewinnern der Branche gehören.
Die Studie kann hier angefordert werden.