In reifen und gesättigten Branchen sind Impulse für radikale oder disruptive Innovationen ein Muss. Beim Markteintritt in bis dato unbekannte Geschäfte gelten jedoch neue Spielregeln. Eine New Business-Strategie, die Ergebnisbeitrag, Kernkompetenzen, Risikoprofil und Management- und Mitarbeiter-Kapazitäten im Blick hat, ebnet den Weg für neue Geschäfte.
Für Johannes Spannagl, Managing Partner und Veranstalter der „Innovationswerkstatt New Business“ von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P), ist klar: „Quantitatives Wachstum setzt immer qualitative Sprünge voraus! Die Erfahrung zeigt: Lässt man mal den Zufall außen vor, braucht es für 1 neues Geschäftsfeld rund 100 Ideen als Input. Ohne Innovations- und New Business Management klappt das nicht!“ In einem zunehmend dynamischen Umfeld, getrieben durch Megatrends wie Digitalisierung, reicht es nicht mehr, die Vergangenheit fortzuschreiben: „Bestehende Marktverhältnisse durch Neugeschäft verändern, traditionelle Wertschöpfungsstrukturen überwinden und neue Spielregeln etablieren – so erschließt man nachhaltig erfolgreiche Neugeschäfte“, so Dr. Dirk Artelt, Leiter Innovation & New Business bei W&P.
Auch Start-ups können etablierte Unternehmen hier befeuern: „Wir als Start-up eines Industriekonzerns haben gezeigt: Unsere Idee hat Ertragspotential!“, so Christopher Parlitz, Leiter Robert Bosch Start‐up für Intralogistic Robotics. „Die Herausforderung bei der Re-Integration in den Mutterkonzern: Unsere agile Entwicklung mit dem Produktentstehungsprozess eines klassischen Industriekonzerns prozessual und vor allem kulturell zusammenzubringen.“
Markus Reithwiesner, CEO der Haufe Group, warnt in diesem Zusammenhang: „Es gibt kaum ein traditionell hierarchisches Unternehmen, das nachhaltig zufriedene Kunden, Innovationen und neue Geschäftsmodelle hinbekommt. Da hilft auch keine Struktur und Systematik weiter. Das Problem: Es herrscht eine zunehmende Immunität für Veränderungen!“
Dieses Dilemma lässt sich nur durch ständiges Lernen überwinden – und ist deshalb das Mantra von Frank Opletal, CTO der Voith Paper Holding, im New Business Prozess: „Für unser digitales Geschäftsmodell, das weit weg von unserem Kerngeschäft des klassischen Maschinenbauers war, mussten wir uns völlig neue Kompetenzen aneignen. Nur so konnten wir lernen, das Geschäftspotential anhand vollkommen branchenfremder Kenngrößen zu erkennen!“ Entscheidend für ihn: Der Impuls, neue Wege zu gehen, muss vom Unternehmer oder vom Top-Management kommen.
Fazit des Abends: Irgendwann reicht es nicht mehr, nur das was man kann, besser zu machen. Wenn Unternehmen ihr Geschäftsmodell nachhaltig aufstellen wollen, heißt es: Radikal denken! Mit den bisherigen Erfolgsmodellen und Fähigkeitsmustern brechen! Dafür muss man sich von klassischen Angeboten und Geschäftsmodellen abkehren und die Organisation nicht mehr an Produkten, sondern am Bedürfnis seiner Kunden ausrichten.
Für weitere Informationen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung.