„Eine effektive und technologieoffene Digitalisierung ist notwendig, damit ländliche Regionen künftig attraktiv bleiben!“ Mit diesem Appell leitete der bayerische Finanzminister Albert Füracker die 5. Station der Digitalisierungs-Roadshow von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) und dem Wirtschaftsbeirat Bayern im Rahmen des Nordoberpfälzer Wirtschaftstags vor mehr als 100 Unternehmerinnen und Unternehmern in Weiden ein. „Zwischen langjähriger Unternehmenshistorie und den Anforderungen einer neuen, vernetzten Arbeitswelt stehen besonders Familienunternehmen vor der Frage, wie sie die Digitalisierung vorantreiben und gleichzeitig ihre eigene Identität bewahren“, so Gustl F. Thum, Organisator und Experte für Familienunternehmen bei W&P.
Aber was müssen sie operativ und strategisch tun, um effizienter zu werden? „Es braucht eine Vision des Unternehmers, wohin die digitale Reise gehen soll, die dann in einem konkreten Umsetzungsfahrplan festgehalten wird. Dieser koordiniert und leitet die Transformation von Prozessen, Produkten und Daten“, so Jean-Francois Pauly, Leiter Digitalisierung bei W&P. Im Mittelstand gibt es bereits einige digitale Pioniere – aber das Gros der Unternehmen ist unsicher und zögert noch. Christian Engel, Geschäftsführer der BHS Corrugated Maschinen- und Anlagebau, Reimund Gotzel, CEO der Bayernwerk AG und Vorsitzender des Hochschulrats der OTH Amberg-Weiden sowie Sebastian Forster, Geschäftsführer der Liebensteiner Kartonagenwerk GmbH raten dringend dazu, dass Unternehmen in Zukunft vor allem die Skalierung ihrer Geschäftsmodelle unter die Lupe nehmen und entsprechend anpassen.
Weitere Herausforderungen für die Unternehmer vor Ort: Fachkräftemangel, fehlende Startup-Mentalität und unzureichende technische Netze. Staatliche Initiativen zum landesweiten Glasfaserausbau sowie individuelle, digitale Förderungsprogramme schaffen günstige Rahmenbedingungen, um diese zu bewältigen. Zusätzlich können beispielsweise Initiativen zur Gründung dezentraler Verbund- oder Clusterstrukturen gerade in ländlichen Wirtschaftsräumen die Kollaboration, Konnektivität und gemeinsame Standards erleichtern.
Und wo startet nun die digitale Reise? Beim Unternehmer selbst, der diese zur Chefsache macht und seine Mannschaft konsequent und agil – ggf. mit Hilfe externen Sachverstandes – von Etappe zu Etappe in die digitale Zukunft führt.