München, 27.11.2020

FMCG: Trendometer 2021

Was sind die angesagten Themen im Bereich FMCG im Jahr 2021?
Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus Ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche?
Branchenexperte Philipp P. Prechtl wagt eine Prognose – im Trendometer 2021.

Datenprofi werden - IMPACT 10
Nicht erst seit Corona ist bekannt, dass Unternehmen, die in der Digitalisierung ihres Unternehmens sowie des eigenen Geschäftsmodells bereits weiter als der Wettbewerb vorangeschritten sind, sich stabiler und erfolgreicher entwickeln. Gerade der Analyse und optimierten Nutzung von Daten (Data Analytics) kommt eine Schlüsselrolle zu, da sie schnell Wirkung entfalten können (Quick-Wins) und somit auch als „Leuchttürme“ auf dem Weg zum „datengetriebenen Unternehmen“ dienen. Daten tatsächlich als das „neue Öl“ zu erkennen und im gesamten Unternehmen vernetzt aus Markt-, Operations- und Performanceperspektive zu nutzen, bleibt eine der Kernaufgaben für 2021. Idealer Startpunkt sind schnelle und erfolgreiche Use-Cases.

Veränderte Customer Journey verstehen - IMPACT 9
Das Konsumentenverhalten steht schon jetzt nachhaltig unter dem Einfluss der Conrona-Pandemie. Die Kauffrequenz nimmt ab, der Durchschnittsbon – insbesondere im LEH – hingegen zu. Viele bisher treue Stationärkäufer insbesondere in der Generation 60+ haben notgedrungen erste Online-Erfahrungen gemacht und dessen Vorzüge kennen gelernt. Die Berührungspunkte auf der Kundenreise haben sich verändert, ebenso der Einfluss auf diese Reise durch Marketingmaßnahmen. Werte und Haltung rücken in den Vordergrund – gleichzeitig sind viele Haushalte aufgrund von Kurzarbeit oder Einschränkungen in selbständiger Tätigkeit zum Sparen gezwungen. Ein möglicher Ansatz: krisenadaptierte Personas ableiten und die Änderungen der Customer Journey und deren Beeinflussungsmöglichkeiten antizipieren.

Supply Chain absichern - IMPACT 9
Bei der Gestaltung der Wertschöpfungskette wird noch mehr Augenmerk auf die Absicherung der Lieferfähigkeit gelegt werden müssen. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass diesbezüglich solide und flexibel aufgestellte Unternehmen deutlich besser mit der Situation umgehen konnten und weniger Schaden genommen haben. Bei der zukünftigen Ausgestaltung gilt es also, bislang unvorstellbare Ereignisse zu antizipieren, deren Einfluss auf Basis maximaler Transparenz in der Wertschöpfungskette zu simulieren und schnell geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten (Risikomanagement). Einen wesentlichen Beitrag für eine optimierte Informations- und Entscheidungsgrundlage wird hier die Digitalisierung der Wertschöpfungskette liefern.

Prozesse gestalten - IMPACT 7
Corona verlangte von vielen Unternehmen ein Runterfahren, evtl. sogar in Verbindung mit Kurzarbeit und Stellenabbau. Diese Situation kann jetzt als solide und skalierbare Basis für die weitere Entwicklung in 2021 genutzt werden. Doch dafür bedarf es einer kritischen Überprüfung und Optimierung der Abläufe durch Standardisierung, Automatisierung, Verschlankung und Digitalisierung. Hierfür bietet sich die Nutzung vorhandener Systemdaten im Sinne eines Process-Mining an, denn dadurch wird die Optimierung der Prozesse objektiver und vor allem in Bezug auf die Fortschrittskontrolle wiederhol- und überprüfbar.
 
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Philipp P. Prechtl
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